Spuren im Schnee

Spuren im Schnee sind manchmal einsam. Wenn deine Spuren weit voraus sind, beeile ich mich, um dich nicht zu verlieren. Bist du weit zurück, verweile ich, um zu warten, einen kleinen lieben Augenblick. Bist du unsicher, schreiten meine Spuren voran, an die du dich halten kannst. Bist du überschwenglich, decken meine Spuren dich von hinten. Damit du nicht fällst.

Spuren im Schnee sind manchmal einsam. Manchmal zeigen deine Spuren in die falsche Richtung. Dann versuche ich alles, um sie in die richtige Richtung zurückzulenken. Meistens schreiten deine Spuren in die richtige Richtung. So folgen meine Spuren den deinen treu hinterher. Im Schnee sind Wegweiser selten.

Spuren im Schnee sind manchmal einsam. Manchmal steige ich in deine Spuren, um dich zu bestärken. Damit deine Spuren nicht verblassen. Wenn du es alleine nicht schaffst, kannst auch du in den meinen laufen. Dann sind meine Spuren deine Spuren. Sowie die deinen die meinen.

Spuren im Schnee sind manchmal einsam. Wenn deine Spuren knirschend hinterlassen werden, labe ich mich am Geräusch, daß du hinterläßt. Dann bedauere ich, daß keine deiner Spuren deinen Duft in sich trägt.

Spuren im Schnee sind manchmal einsam. Wenn ich spazieren geh, davon einige seh, setz ich meine daneben. Dann ist man nicht mehr allein, schon zu zwein, denn dann geht es sich schon besser.

Spuren im Schnee sind manchmal einsam. Die meinen sind es.

© Hade